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GDV: So reagieren deutsche Versicherer auf den Niedrigzins

Die Versicherer sind als Finanzierer für die Volkswirtschaft unverzichtbar, müssen ihre Anlagepolitik aber auch an die extremen Marktbedingungen anpassen. Die langfristigen Veränderungen macht eine neue Analyse des GDV deutlich.

In den im August 2021 veröffentlichten Ausgabe Nr. 11 der Themenreihe “Volkswirtschaftliche Themen und Analysen” über das Potenzial, das die Kapitalanlage deutscher Versicherungsunternehmen für die Stärkung der volkswirtschaftlichen Investitionstätigkeit und den langfristigen Entwicklungstrend haben.

 

KEY FINDINGS

 

  • Als bedeutende institutionelle Investoren mit gut 1,8 Billionen Euro Kapitalanlagen kommt den deutschen Versicherern eine wichtige Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Finanzierung von Investitionen zu. Sie leisten in dieser Funktion einen substanziellen Beitrag zur erfolgreichen Transformation der deutschen Volkswirtschaft.
  • Durch ihre stetige, sicherheits- und langfristorientierte Anlagetätigkeit
    stellen die Versicherer in großem Umfang Mittel bereit, die für eine langfristige Finanzierung von Investitionen zur Verfügung stehen. Damit wirken Versicherer als stabilisierender Faktor im Finanzsystem.
  • Gleichzeitig stehen die Versicherer in ihrer Kapitalanlage derzeit vor großen Herausforderungen. Neben den Erfordernissen des Versicherungsgeschäfts stellen die Entwicklungen an den Finanzmärkten zentrale Rahmenbedingungen für ihre Kapitalanlage dar. Insbesondere das andauernde Niedrigzinsumfeld erzwingt Anpassungen in der Kapitalanlagepolitik der Versicherer und erfordert zum Teil neue Ansätze bei den Versicherungsprodukten.
  • Auch die weitere schrittweise Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
    in den Kapitalanlagen ist eine große Aufgabe für die Versicherer.
  • Die Kapitalanlagepolitik wird zudem durch rechtliche Rahmenbedingungen mitbestimmt, vor allem im Bereich der Versicherungsaufsicht. Eine besondere Bedeutung kommt hier der derzeitigen Überprüfung des europäischen Versicherungsaufsichtssystems Solvency II sowie den Regulierungsvorhaben im Bereich Sustainable Finance zu.
  • Eine effiziente Regulierung, die risiko- und prinzipienorientiert ist, ist eine Voraussetzung dafür, dass die gesamtwirtschaftlichen Potenziale aus den besonderen Charakteristika von Kapitalbildung und Kapitalanlagen im Versicherungsbereich ausgeschöpft werden können.
  • Durch den Abbau nicht sachgerechter Vorgaben und einer stärkeren Prinzipienorientierung in der Regulierung könnten sowohl die volkswirtschaftliche Kapitalallokation als auch die Ertragsmöglichkeiten, etwa für die Alterssicherung der Versicherten, verbessert werden.

Quelle:

Die Studie steht beim GDV unter diesem Link als PDF zum Download bereit.

 

Bildquelle: GDV